Im Juli 2009 berichtete ich vom Aufbau meines Werkstattwagens mit Prüfstand. Inzwischen habe ich mein Digital-Konzept grundlegend geändert. Mit zunehmender Erfahrung, aber auch mit geänderten Anforderungen an (m)ein Digitalsystem einhergehend und nach Abwägen der Vor- und Nachteile habe ich Anfang April 2012 beschlossen, von RocoNet (Xbus, Xpressnet) auf LocoNet umzusteigen.
Das geschieht unter nachstehenden Anforderungen: Per USB-Interface (Uhlenbrock 63120) für die Zentrale (Digitrax DCS51) zusätzliche Programmiermöglichkeit mit dem TrainProgrammer von Freiwald zu erschließen (neben DCS51, ESU-Lokprogrammer), Zugsteuerung mit FRED, günstiges Preis-/Leistungsverhältnis.
Zentrale:
Die Digitrax-Zentrale (Vorgängermodell DCS50) konnte ich bei einem Freund schon benutzen und „in Betrieb“ sehen. Zur Kompatibilität der USB-Schnittstelle von Uhlenbrock habe ich mir im Freiwald’schen Forum ein „go“ abgeholt. Als Schnittstellenalternative wäre auch noch der LocoBuffer-USB von RR-CirKits in Frage gekommen.
Mit dieser Ausstattung kann ich sowohl zuhause als auch bei FREMO-Treffen mit dem FRED fahren und muss mich bei meiner Verkabelung nicht mit den technischen Unterschieden zwischen XPressNet und LocoNet herumschlagen. Sozusagen alles aus einem Guß.
USB Schnittstelle Uhlenbrock 63120, aufgepasst bei der Erstinbetriebnahme:
Als IT-Supporter ist es mir geläufig, vor anstecken von USB-Geräten die notwendigen Treiber zu installieren, damit anschließend bei der Hardwareerkennung des Betriebssystems die Treiber auf dem PC zur Installation zur Verfügung stehen.
Leider läuft dieser Vorgang nicht so ab, wie es die Uhlenbrock’sche Gebrauchsanweisung suggeriert. Ich zitiere:
Installation des Treibers und der Software „LocoNet-Tool“
Legen Sie die CD in Ihr CD-ROM Laufwerk ein. Nach kurzer Zeit startet das Installationsprogramm und führt Sie durch den Installationsvorgang der Software. Falls das Installationsprogramm auf Ihrem PC nicht automatisch gestartet wird, öffnen Sie im Dateimanager oder Explorer das CD-ROM Laufwerk und starten per Doppelklick die Anwendung „CDRUN.EXE“. Informationen zur Installation entnehmen Sie der Datei „Treiber Setup“.
Wenn man dieser Anleitung folgt und die Schnittstelle danach anschließt wird zwar der erste Schritt erfolgreich erledigt, einbinden des CP2101 USB Composite Device, siehe Eintrag im Gerätemanager, Abschnitt USB-Controller (Windows XP: Systemsteuerung-System-Hardware-Gerätemanager):
Der notwendige virtuelle COM-Port wird aber nicht installiert, der Gerätemanager zeigt fehlerhafte Hardware an „cp2102 uart usb bridge“, Grund: Kein Treiber gefunden. Eine anschließende Befragung meiner Glas-Google brachte zwar weitere gleichlautende Fehlermeldungen, aber leider keine Lösung.
Deinstallieren des ganzen und erneute Installation: Gleiches fehlerbehaftetes Ergebnis. Jetzt bin ich zu Uhlenbrocks Homepage gewechselt und habe dort gesucht. Im Bereich „Downloads“ gibt es eine Kategorie „USB-LocoNet Interface Treiber“ sowie eine bebilderte Installationsanleitung für die richtigen Treiber. Die Auswahl an Installationsdateien, die Uhlenbrock offeriert, ist möglicherweise verwirrend. Nicht die Treiberversion: 6.3a vom 30.05.2011 mit dem Vermerk „Nur für PC’s unter Windows XP, Windows Server 2003, Windows Vista(32/64Bit) und Windows 7(32/64Bit)“ wird benötigt, sondern die sogenannte „Ältere Version „Für PC’s unter Windows 2000 und XP“. In dem Zipfile ist die benötigte „USB-LocoNet-Interface.exe“ Setupdatei enthalten.
Meine Empfehlung für Leidensgenossen lautet:
Verzicht auf die Treiberinstallation von der der Hardware beigelegten LocoNet-Tool CD. Inhalt und Installationsanleitung stimmen in keinem Punkt überein.
Download der für den Rechner passenden Installationsdateien auf jeden Fall von Uhlenbrocks Downloadseite.
Nach erfolgreicher Installation ist der virtuelle COM-Port im Gerätemanager sichtbar, die Portnummer richtet sich nach der schon vorhandenen Vorbelegung:
Weiter mit dem Prüfstand.
Anforderungen
- Programmiermöglichkeit direkt über die Digitrax Zentrale
- Programmiermöglichkeit mit dem PC und TrainProgrammer von Freiwald
- Programmiermöglichkeit mit dem PC und Lokprogrammer von ESU
- Prüfmöglichkeit von Decodern mit dem ESU Profi-Prüfstand 51900
- Betrieb von Loks auf dem Rollenprüfstand, sowohl digital als auch analog
- Betrieb von Loks auf dem kurzen Testgleis, sowohl digital als auch analog
- Betrieb von Loks auf den (noch zu bauenden) Modulen
Meinen Anschlußplan habe ich so weiterentwickelt, dass die Umschaltung in die verschiedenen Betriebsmodi mit insgesamt 4 logisch verknüpften zweipoligen Umschaltern (EIN-AUS-EIN) erfolgt. Die Verdrahtung ist so ausgeführt, dass durch Anstecken eines LocoNet-Kabels und anstecken der Gleisstromversorgung unmittelbar in den Modul-/Anlagenbetrieb übergegangen werden kann. Die Handsteuergeräte (FRED) werden einfach am LocoNet angesteckt und schon kann ich (wenn’s denn fertig ist) im Bahnhof Höchstadt/Aisch rangieren/fahren. Ein Klick auf das Bild zeigt eine höher auflösende Version des Anschlußplanes.
Ein kleiner Bildüberblick zu den durchgeführten Arbeiten. Begonnen habe ich mit der Stromversorgung. Die Trafos und den Lokprogrammer habe ich mit Kabelbindern befestigt.
Erste Verdrahtungsschritte.
Deckplatte hochgeklappt und die Verdrahtung fortgesetzt. Der Schaltplan war natürlich dabei.
Es wird, es wird, es wird…
Serienschaltung, beschriftet
Funktionstest bestanden!
Jetzt kann ich mich wieder anderen „Baustellen“ zuwenden.