Version 1.3 vom 01. September 2009
1. Altern einer V100 am Beispiel des französischen V100-Ablegers V211 der Bahngesellschaft FRASCA
Gehäuse abnehmen, Fahrgestell ggf. Räder ausbauen und separat patinieren, wenn nicht ausbaubar Anschlußdrähte vom Trafo an die Räder und die Räder langsam auf dem Rücken liegend drehen lassen und brushen.
Die Räder werden grau (Nitro) grundiert und dann in der Abfolge nussbraun, lederbraun, Mattlack gebrusht. Bis das Gehäuse der Maschine fertig ist, hat auch die Farbe soweit abgetrocknet dass man die Räder wieder einbauen kann.
Wichtig! Bitte grundsätzlich die Hersteller-Verarbeitungs- und Warnhinweise auf den verwendeten Materialien beachten.
Die Laufflächen der Räder werden entweder durch rubbeln mit Fleischmann oder Roco Schienenreinigungsgummi oder mit Verdünnung und einem Wattestäbchen / Pinsel wieder von der Farbe befreit.
Farb-Ausbesserungsflächen (Flicken) mache ich möglichst schon eine Stunde vorher, meist sind ja mehrere Fahrzeuge in Arbeit. Da ist es rationeller diese Tätigkeit bei allen in Arbeit befindlichen Fahrzeugen durchzuführen.
Meine Farbmischung für die Lok ist nussbraun mit etwas schwarz vermischt.
Lüftergitter und Kühlergrill mit Kreppband abkleben und die Gehäuse-Flächen brushen.
Hervorheben von Fugen und Kanten, Lüftergitter und Kühlergrill: Kreppband wieder entfernen und Lüftergitter und Kühlergrill brushen.
In die Kanten und Fugen mit viel Luft und wenig Farbe brushen, die Kanten-Oberfläche gleich wieder mit dem Pinsel* abwischen und den Vorgang ggf. solange wiederholen, bis der gewünschte Effekt eingetreten ist.
*Der Pinsel ist leicht mit Terpentin benetzt (mit Terpentin ausgewaschen, an einem Tuch abgetupft, dass er nur noch feucht ist. Achtung! Keine Verdünnung nehmen.)
Zur Verkürzung der Trocknungszeit kann ein Föhn eingesetzt werden.
Abschließend das ganze Gehäuse mit Mattlack (Revell Mattlack, vergilbt nicht) brushen und gut trocknen lassen.
Tipp:
Soll die Beschriftung des Modells eher eine beige/sandgelbe Oberfläche haben, aber ab Hersteller nur in weiß lieferbar sein, kann man diese nach dem Aufbringen mehrmals mit billigem Mattlack aus dem Baumarkt (der vergilbt) überziehen, der gewünschte beigefarbige Ton stellt sich ganz schnell ein.
Also ran ans Werk! Wer seine Maschine nicht opfern sondern lieber erst etwas trainieren möchte, gehe doch auf den nächsterreichbaren Flohmarkt und kaufe sich billige Loks und Waggons. Da schmerzt es nicht, wenn es ersteinmal daneben geht.
2. Verdunstendes Wasser und Wasserflecken auf der Tenderoberfläche nach dem Wasserfassen und andere Glanzstellen am Modell.
Im Prinzip das gleiche Vorgehen wie das Hervorheben von Fugen und Kanten:
Viel Luft und ganz wenig Lack. Zuerst schwarz brushen, dann mit gut vorgeheiztem Föhn trocknen und sofort mit Glanzlack brushen. Bei Bedarf mehrmals wiederholen.
Tipp:
Zum üben dieser Technik eignet sich am besten ein Stück Karton vom Häusermodellbau.
Viel Spass beim Patinieren wünscht Euch Speziguzi,
Jürgen aus Fachsenfeld, OAK