Die italienische Modellbahnzeitschrift Tutto Treno entwickelte in den Jahren 2002/2003 mehrere Bausätze typischer italienischer Güterwagen, die sie als Plastik-Bausätze herausgab.
Vor einiger Zeit wurde in einem Forum die Idee geboren, TTM-Bausätze per Sammelbestellung in Italien direkt zu bestellen. Eine genauere Prüfung der Modalitäten ergab aber, daß der Bezug der Bausätze als Sammelbestellung in Italien teuerer käme als der Einkauf jedes einzelnen Interessenten bei z.B. der deutschen Versandfirma Naumann-Online.
Gesagt, getan. Von der Bestellung im Dezember per E-Mail bis zum Eintreffen der Bausätze bei mir vergingen gerade mal 2 Tage, das ist Spitzenleistung!
Heute ergab es sich (es regnete in Strömen), daß ich mich erstmals ausführlich mit dem Bausatz beschäftigte und begann, den carro G zu bauen.
Die Verpackung präsentiert sich ansprechend:
Eine ausführlich bebilderte 6-seitige Anleitung liegt dem Bausatz bei. Die Anleitung läßt sich hervorragend verstehen und umsetzen, obwohl die wenigen schriftlichen Erläuterungen in italienischer Sprache sind.
Der Bausatz besteht aus
- 2 baugleichen Spritzlingen mit allen notwendigen Gehäuse- und Fahrwerksteilen. (1 Dach und 2 Aufstiegs-Tritte sind übrig und wanderten in die Bastelkiste.)
- 2 Kurzkupplungskinematikbausätze mit NEM-Schacht (über deren Tauglichkeit werde ich noch Untersuchungen anstellen).
- 2 Radsätze aus Kunststoff
- Decals für die Epochen III, IV und V
Wenn man sich an die Bauanleitung hält, kann nichts schiefgehen. Der Bau gestaltet sich ähnlich dem Bau eines filigranen Gebäudebausatzes. Die Teile werden von den Spritzlingen getrennt und entgratet. Ich habe abschnittsweie gearbeitet und zuerst den Wagenkasten zusammengefügt und anschließend die Bodenplatte und Fahrwerksteile und am Ende alle Teile aufeinandergesetzt und eine Stell- und Rollprobe durchgeführt. Hier sollen die Bilder für sich sprechen:
Achtung! Und genau hier ist mir ein peinlicher Patzer passiert: Ich habe die Bodenplatte genau verkehrt herum bestückt, also oben zu unten gemacht. Ging tadellos. Das fiel mir erst heute auf, als ich die Boden-Gewichtsplatte aus Weißmetall anbringen wollte.
Zum vergleich mein Baufoto und ein Ausschnitt der TTM Bild-Anleitung:
Jetzt muß ich mal sehen, ob ich die geklebten Teile zerstörungsfrei wieder auseinanderbringe oder ob dieser Wagen ein Übungsobjekt bleibt.
Im weiteren Bauverlauf kommt als nächstes die Lackierung dran. Was notwendig ist, welche Farbe zu nehmen ist, welche Beschriftung für welche Epoche zu nehmen ist, steht alles wieder in der wirklich excellenten Bauanleitung. Diese Arbeiten werd ich in nächster Zukunft angehen und dann hier berichten.
21.01.2010: Montagefehler behoben – heißes Skalpell erfolgreich eingesetzt:
Die falsch montierten Teile konnte ich lösen. Am besten funktionierte das mit der heißen Skalpellspitze, weil diese in die Hülsen der Achshalter besser eindringen konnte. Die Versuche mit dem Kleber die Klebestelle neu anzulösen, war an dieser Stelle leider nicht erfolgreich. Das lag sicher auch daran, daß der Zapfen der Achshalter von allen 4 Seiten umschlossen war (ist).
Beim Trennen des Materials mit der heißen Skalpellspitze gibt es natürlich „Materialschwund“. Das konnte ich aber beim neu verkleben kompensieren. Einen Oberflächen-Schönheitspreis gewinne ich in diesem Bauabschnitt sicher nicht, aber das wird ja alles noch durch Auf- und Anbauten verdeckt und dann lackiert. Hier ein Bild nach der „Operation“ mit den richtigherum angebauten Achshaltern:
Der Bericht wird in nächster Zukunft fortgesetzt.