Für mein Spur-0-Projekt Kleinreuth-Nord überlegte ich, wie ich die industriell gespritzten Kunststoffschwellen in ihrer äußeren Form altern könnte. Viele Kollegen modellieren ihre Schwellen vorbildgetreuer durch (be-)schnitzen mit dem Cutter. Wie ich deren Berichten entnehmen konnte und es selbst auch versuchte: Eine teilweise strapaziöse Arbeit.
Wie kann ich das einfacher und schneller und damit bequemer erledigen, grübelte ich.
Meine erste Idee war, mit dem Lötkolben die Schwellen zu formen, besser gesagt, mit einem Set zur Brennmalerei die Arbeit anzugehen. Ein erster Test zeigte mir schnell die Grenzen der Methode auf: Die richtige Temperatur finden und halten, zwischen Verformen und dahinschmelzen, gestaltete sich schwierig. Das Ergebnis war entweder passend verformt (beschnitzt) oder geschmolzen. Die dabei entstehenden Dämpfe sind auch nicht gerade gesundheitsfördernd.
Ein Freund, mit dem ich mich über mein Ansinnen austauschte meinte, ich könne das ja mal mit fräsen versuchen. Der Vorschlag gefiel mir.
Test-Fräsen mit dem Dremel war angesagt. Fräser und Bürsten fanden sich in meiner Dremel-Zubehörschublade.
Dann ginge es an einem Probestück an die Arbeit. Geringer Kraftaufwand und hohe „Schnitz“-Geschwindigkeit waren für mich erkennbare Vorteile. Bei dem Gleis handelt es sich um ein Stück Lenz Spur-0-Gleis aus früherer China-Fertigung. Eine farbliche Nachbehandlung steht noch aus.
Ein gewisser „Charme“ dieser Methode liegt darin, auch bei bereits verlegten Gleisen die Schwellen noch modellieren zu können.
Mach das mal mit dem Cutter. 😀
Als alternative Werkzeuge wurden mir von Kollegen Stichel, angeschliffener feiner Schraubenzieher, Reißnadel oder Linol-Schnittwerkzeug empfohlen. Letzteres werde ich demnächst mal ausprobieren.
Rainer Frischmann